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Warum kundenindividuelle Massenproduktion effizient sein muss

In Zukunft entscheiden effiziente Prozesse über den Geschäftserfolg

Das Konzept der Massenproduktion ist ein Grundpfeiler der industriellen Revolution und der modernen Gesellschaft. Wieso Effizienz bei der kundenindividuellen Massenproduktion so wichtig ist und wie sie erreicht werden kann, erkläre ich in einer Serie von Blogposts.

Die Idee der Massenproduktion ist einfach: Ingenieure entwickeln ein Produkt, das durch entsprechende Fertigungsprozesse effizient und zu geringen Kosten hergestellt wird. Aber obwohl sie beigetragen hat, vielen Menschen einen Weg aus der Armut zu ermöglichen, ist sie in vielerlei Hinsicht nicht effektiv. Sie liefert uns nicht das, was wir wollen.

Nehmen wir das Beispiel Verbrauchermarkt: Die Massenproduktion führt dazu, dass eine enorme Menge an Produkten produziert wird, die nicht verkauft werden. Warum? Weil es schwierig ist, Nachfrage und Wettbewerb vorauszusehen. Dieser Angebotsüberschuss führt dazu, dass Produkte stark reduziert an Kunden verkauft werden, die sie nicht brauchen oder nur selten nutzen. Das ist nicht nachhaltig.

Komplexe Abläufe sind schwer vorhersehbar

Autoren wie Joe Pine vertreten schon seit längerer Zeit die These, dass die Geschäftsmodelle der Zukunft auf der kundenindividuellen Massenproduktion (Mass Customization) beruhen werden. Die Zukunft gehöre effizienten Prozessen bei der Herstellung von Produkten, für die Kunden bereit sind, zu zahlen. Aber dieses Versprechen ist schwer fassbar und bislang nur Wunschdenken. Ein Grund hierfür ist die Tatsache, dass Individualisierung kompliziert ist. Komplexe Abläufe sind schwer vorhersehbar und lassen sich daher nicht effizient managen.

Die Fertigung im B2B-Bereich (wenn der Kunde ein Unternehmen ist) ist die Situation eine andere. Hier variieren die Kundenanforderungen in der Regel zu sehr und Stückzahlen sind zu gering. Deshalb ist Kundenanpassung notwendig. Maschinen und Anlagen oder Infrastruktur sind typische Beispiele für Produkte, die schon immer auf individuelle Anforderungen abgestimmt werden. Die Anforderungen im B2B-Bereich mit nur wenigen massenproduzierter Varianten abdecken zu wollen, würde nicht funktionieren.

Häufig fehlt Know-how im Bereich Kundenanpassung

Obwohl kundenspezifische Anpassung im B2B-Bereich so wichtig ist, gibt es in produzierenden Unternehmen nur wenige Fachleute, die Produkte richtig anpassen bzw. personalisieren können. Erschwerend kommt hinzu, dass die Fachbereiche unterschiedliche Sichten auf das Problem haben. Der Personalisierungsprozess von der ersten Anfrage bis zur Lieferung ist fehleranfällig und es fehlt ein vollständiger Überblick.

Software für die Produktkonfiguration wird bereits seit langem eingesetzt, um Prozesse bei der Kundenanpassung zu automatisieren. Jedoch existiert kein hinlängliches Verständnis über diese Art von Software. Sie automatisiert nur die vormals manuellen Aufwände bei der Kundenanpassung und beseitigt ein Nadelöhr durch ein anderes. Die Komplexität aber bleibt bestehen.

Kundenanpassung muss nicht kompliziert sein

Das Anpassen eines Produkts an individuelle Kundenanforderungen muss nicht zwangsläufig kompliziert sein. Grundsätzlich lassen sich Produkte so entwerfen, dass sie innerhalb definierter Parameter berechenbar und automatisiert individualisiert werden können. Und es ist prinzipiell möglich, vernünftige Grenzen für die Anpassbarkeit zu definieren, innerhalb derer das Produkt rentabel ist.

Aber dafür müssen wir verstehen, was kundenindividuelle Anpassungen kompliziert macht und so unnötige Komplexität vermeiden, anstatt darauf zu hoffen, dass sie durch Automatisierung verschwindet.

Fertigungsunternehmen wollen Kosten und Risiken reduzieren und ihren Umsatz steigern. Von einer effizienten kundenindividuellen Massenproduktion profizieren nicht nur Unternehmen. Ein solcher Ansatz vermeidet auch die massenhafte Produktion von ungenutzten Produkten. Die Grundlage dafür sind transparente Prozesse bei Entwicklung, Produktion, Wartung und Recycling – und der Fähigkeit, diese Verbesserungen schnell auf den Markt bringen zu können.

In den nächsten Blogposts erkläre ich, was gegen die Komplexität kundenindividueller Anpassungen getan werden kann.


Autor: Klas Orsvarn