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Auf ein Wort mit Mikkel Drucker

Wir geben es ja zu: Beim Thema digitale Transformation sind wir ein wenig einseitig und reden meist über digitale Prozesse in Vertrieb, Verkauf und Fertigung. Damit ist jetzt Schluss, versprochen! (Zumindest für heute.)

Heute lassen wir unseren Chief Growth Officer zu Wort kommen. Mikkel Drucker berichtet, wie sich die Rolle des CMO in Industrieunternehmen im digitalen Zeitalter gewandelt hat und weiter verändern wird. Bühne frei!

Mikkel verantwortet seit August 2018 bei Tacton das Marketing. Unter seiner Regie hat das Team die digitale Transformation vollzogen und ist “fully digital”. Vor seiner Zeit bei Tacton arbeitete Mikkel bei Nokia, Telenor, TrustPilot und Atea.

Mikkel, wie hat sich aus Deiner Sicht die Rolle des CMO in den letzten entwickelt?

Die Entwicklung und das Aufkommen neuer Technologien, insbesondere im Bereich Datenanalyse, hat auch vor dem Marketing nicht Halt gemacht. “Klassische” Marketingthemen wie die Brand Awareness (die Markenbekanntheit) sind nach wie vor relevant.

Immer wichtiger wird die Brand Experience, also wie eine Marke von den Kunden während ihrer Customer Journey erfahren wird. Diese Reise beginnt mit der ersten Online-Recherche und dauert den ganzen Produktlebenszyklus.

Dank der immer leistungsfähigeren Marketing-Lösungen arbeiten Marketingteams heute effizienter und können schneller reagieren. Das betrifft auch die Rolle des CMO.

Das wichtigste Ziel des modernen CMO ist es, nachhaltiges Wachstum zu generieren, und zwar dank einer durchweg persönlichen Brand Experience während der gesamten Customer Journey. Anders gesagt: es geht immer um den Kunden. Ohne smarte Marketinglösungen lässt sich solch ein Ansatz nicht umsetzen.

Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die ein CMO heute haben sollte?

Ein guter CMO sollte über einige Fertigkeiten und Eigenschaften verfügen. Die vier wichtigsten, aus meiner Sicht:

  • Wachstumstreiber: Das Ziel eines jeden CMO muss sein, nachhaltiges Wachstum für das Unternehmen zu generieren. Und zwar, indem der oder die CMO den potenziellen Kunden eine außergewöhnliche und persönliche Erfahrung mit der Marke bietet, auf allen Kanälen.
  • Kundenchampion: Als CMO denke ich immer an die Kunden. Wo stehen sie? Wie verhalten sie sich? Wie können sie mit unserer Marke interagieren? Welche Technologie kann ich einsetzen, damit ich sie besser erreiche und abhole? Als CMO bin ich der Vertreter des Kunden innerhalb des Unternehmens und dessen Ansprechpartner. Ich muss dafür sorgen, dass alle relevanten Unternehmensbereiche ihre Bedeutung und Rolle für die einzelnen Stationen der Customer Journey verstehen und gerecht werden.
  • Geschichtenerzähler: Ein CMO ist Geschichtenerzähler, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens. In jedem Unternehmen stecken spannende Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden. Gut erzählt, werden Kunden Teil der Geschichten und somit Teil der eigenen Marke.
  • Immer in Bewegung: Weil der Weg zum Ziel nicht immer geradeaus verläuft, muss ich als CMO immer in Bewegung und flexibel sein. Wichtig ist, eine Kultur des ständigen Lernens und Testen zu etablieren und zu leben. Keine Angst, eine neue Richtung einzuschlagen, wenn die bisherige nicht zum Ziel führt.

Das B2B-Marketing ist anders als das Marketing im B2C- und Konsumgüterbereich. Ist diese Aussage heute noch richtig?

In Maschinenbauunternehmen war der Einsatz digitaler Technologien für die fertigungsrelevanten Unternehmensbereiche “reserviert”. Das ändert sich in rasendem Tempo.

Führende Unternehmen setzen auf leistungsfähige Technologien, wie z. B. Echtzeit-Visualisierung bei der Produktkonfiguration, um ihren Kunden etwas Besonderes, das gewisse Etwas zu bieten. Die Gründe sich ersichtlich: B2B-Kunden sind ja auch Privatkunden und daher ganz andere Einkaufserlebnisse gewohnt.

Und um die beim Vertrieb und Verkauf von Industriegütern bieten zu können, setzten Fertigungsunternehmen zunehmend auf Lösungen wie z. B. Tacton Smart Commerce.

Business Transformation bzw. die Umwandlung von Geschäftsabläufen ist keine leichte Aufgabe. Warum sollten Industrieunternehmen trotzdem nicht davor zurückschrecken?

Marketing ist schnelllebig. Was heute noch funktioniert, kann morgen schon erledigt sein. Die Erwartungen und Anforderungen ändern sich so schnell. Nur wer gut zusammenarbeitet und sein Tun ständig hinterfragt, bleibt erfolgreich.

Auch unsere Kunden sehen sich einer rasant ändernden Welt gegenüber. Lange Zeit war das eigene Produkt-Know-how und der persönliche Kontakt zu den Kunden das Erfolgsgeheimnis des klassischen B2B-Vertriebs. Die Pandemie hat über Nacht eine neue Vertriebsrealität erschaffen: keine persönlichen Kontakte, keine Messen. Die digitalen Kanäle müssen mehr sein als nur ein “Schaufenster”.

Wir ermöglichen es unseren Kunden, die eigenen Verkaufs- und Vertriebsprozesse zu vereinfachen. Mit unseren Lösungen für Smart Commerce können Industrieunternehmen ihr hochvariantes Produktportfolio auf allen Kanälen vertreiben.

Ein Beispiel: der Kunde kann die Webseite des Unternehmens besuchen, sich über die angebotenen Produkte und Lösungen informieren – und mit dem Online-Konfigurator das gewünschte Produkt zusammenstellen. Fehlerfrei, ohne die technischen Details kennen zu müssen. Und um zu sehen, ob das Produkt auch wirklich passt, bieten wir mit unseren Lösungen für Augmented Reality die richtigen Tools. Auch für den besonderen Kick beim Verkaufsgespräch, der auch für den B2B-Vertrieb immer entscheidender wird.

Mikkel, vielen Dank. Zum Schluss noch ein kurzes Fragespiel.

Lieblingsausflug für das Wochenende?

Ein Ausflug mit meiner Frau in die Französischen Alpen.

Bevorzugter Platz im Flugzeug?

Ich pendle jede Woche nach Stockholm, weshalb Planbarkeit für mich sehr wichtig ist. Mein Stammplatz ist Sitz 2F.

In welchen Ländern hast Du bereits gelebt und gearbeitet?

USA, Dänemark, Südkorea, Malaysia, UK.


Autor: Ralf Gesswein